11. December 2023 Emma

Mit zunehmender Verwendung werden Dinge im Holzbau möglich sein

Jan Mertens von PEFC spricht über Holzbau

Jan Mertens ist Marketing und International Coordinator bei PEFC Deutschland e.V. Auf der Build in Wood am 23. und 24. Januar 2024 wird er in einem Gespräch mit Maja Drča, PEFC EU Representative, PEFC International über das European Union Deforestation-free Regulation (EUDR) sprechen.  

Die neue EUDR trat im Juni 2023 in Kraft und wird die EUTR Ende 2024 ersetzen und aufheben. Angesichts der Übergangsfrist von knapp 18 Monaten besteht akuter Handlungsbedarf für die Holzbauindustrie und den Handel – innerhalb und außerhalb der EU. Um zu verstehen, wo wir jetzt stehen und welche Schritte noch unternommen werden müssen, um niemanden zurückzulassen, wird bei der Build in Wood untersucht, welche Auswirkungen die EUDR auf den Holzsektor haben wird und wie etablierte Forstzertifizierungssysteme, insbesondere PEFC, zertifizierte Unternehmen dabei unterstützen können, die EU-Anforderungen zu erfüllen.

Sie können hier ein Interview mit ihm lesen

Was ist Ihr Hintergrund und wie arbeiten Sie mit Holz?

Ich betreue die Bereiche Key Accounting, Marketing und deren internationale Koordinierung für PEFC Deutschland, dem deutschen Ableger des global führenden Zertifizierungssystems für nachhaltige Waldbewirtschaftung und die nachgelagerten Produktketten.

Was sind Ihrer Meinung nach derzeit die größten Herausforderungen im Holzbau?

Der Spagat zwischen Ressourcenverknappung und Holz als CO2-Speicher, der in der stofflichen Nutzung einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase in der Atmosphäre leisten kann, stellt eine globale Herausforderung dar — besonders im Kontext der Veränderungen, die die globale Erwärmung mit sich bringt.

Der Holzbau hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Wo liegt Ihrer Meinung nach das Potenzial für die Zukunft?

Mit zunehmender Verwendung von Holz, auch in anspruchsvollen Bauprojekten, werden Dinge im Holzbau möglich sein, die früher kaum vorstellbar waren. Der Enthusiasmus der Akteure in der Branche für das Bauen mit Holz wird hier sicherlich auch positive Auswirkungen auf die weitere Entwicklung haben.
Auf nationaler Ebene kämpft der Holzbau noch mit den unterschiedlichen behördlichen Vorgaben. Einfachere und klarere Regelungen würden den Akteuren, von Bauherren über Planer bis hin zu den ausführenden Gewerken das Bauen mit Holz, auch in Dimensionen, die über die bisherigen hinausgehen, erleichtern und zudem Innovationen fördern.

Welche Holzprojekte halten Sie für interessant und innovativ?

Neben den Innovationen im Bereich Holzbau sehen wir eine ganze Reihe neuer Einsatzgebiete für den Rohstoff Holz. Innovative Unternehmen wie rezemo, die mit Anwendungen auf Holzbasis ein nachhaltigeres Spritzgussverfahren ermöglichen und so besonders im Verpackungsbereich neue Wege aufzeigen, oder ARBOTRADE, die unter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ein innovatives, biobasiertes Material entwickelt haben. Aus diesem stellt das Unternehmen sich komplett natürlich, im Waldboden abbauende Wuchshüllen — die zum Anpflanzen von Jungbäumen verwendet werden — her. Solche holzbasierten Lösungsansätze werden uns dabei helfen, in Zukunft nachhaltiger zu wirtschaften.

Worüber sprechen Sie auf der Build in Wood und was hoffen Sie, dass die Teilnehmer daraus lernen können?

Die EUDR trat im Juni 2023 in Kraft und wird die EUTR Ende 2024 ersetzen und aufheben. In unserem Beitrag werden meine Kollegin Maja Drca, EU-Repräsentantin von PEFC International, und ich die Auswirkungen der EUDR auf den Holzsektor beleuchten und aufzeigen, wie etablierte Forstzertifizierungssysteme, wie PEFC, Unternehmen dabei unterstützen können, die neuen Herausforderungen, die daraus resultieren, zu meistern.

Möchten Sie mehr von Jan Mertens hören? 

Sie können ihn in einem Gespräch auf der Build in Wood Holzbaukonferenz am 23. und 24. Januar 2024 erleben. Lesen Sie mehr hier.